Episode 1 Teil 2: Pegida

 

Polizei Laissez-faire, Hoyerswerda und Rostock

Wenn man bedenkt, dass die DDR nahezu homogen mit und unter deutschen Bürgern aufgebaut und gestaltet wurde und die Bundesrepublik in ihrer Entwicklung und deren Wiederaufbau vom ersten Tag an auf Millionen von Ausländern angewiesen war, ergibt sich in den Monaten nach der Wiedervereinigung eine nahezu kaum friedlich zu regelnde Veränderung.

Hier wird nicht nur an der Toleranzgrenze des Möglichen gekratzt, sondern auch die Politik, ob lokal oder landesweit versagt völlig. Dazu die Reportage von den Ereignissen von Rostock und ein Report aus Hoyerswerda.

 


Rechte, Parteien, Politik und Wahlversprechen

In Assoziation zur AfD waren auch die Republikanern mit ihrer Abspaltung aus CDU/CSU konservativen Kreisen, aus deren Sicht, eine Reaktion einer zu linken, zu kompromissbereiten Politik.

Die Anfänge der Republikaner liegen in den frühen 1980er Jahren. Sie entstanden als Abspaltung von der CSU. Der damalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß hatte im Wahlkampf zur Bundestagswahl am 6. März 1983 bestritten, die DDR weiter unterstützen zu wollen, führte jedoch kurz danach mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker Finanzgespräche. Die Bayerische Landesbank stellte einen Kredit an die DDR bereit, für dessen Rückzahlung die Bundesregierung am 29. Juni 1983 eine Bürgschaft zusagte und kurz darauf auch tatsächlich bürgte.[41] Dies führte zu zahlreichen Austritten aus der CSU. Auch die beiden CSU-Bundestagsabgeordneten Franz Handlos (1939–2013) und Ekkehard Voigt (* 1939) traten aus; sie verließen die CSU auch aus Protest gegen Strauß’ Führungsstil, mit dem sie schon länger unzufrieden gewesen waren. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Republikaner#Geschichte

Dazu gab es im The European einen interessanten Artikel über die Herkunft der AfD. Es wurde über die Zeit vor deren Gründung hinaus sehr umfangreich beleuchtet: http://www.theeuropean.de/christoph-giesa/8972-die-wahren-wurzeln-der-afd#8972

Selbst Jahre nach der Agenda 2010, der Schaffung und Explosion eines Niedriglohnsektors und einem katastrophalen Sozialabbau der SPD/Grünen Regierung, fordern 2005 Bernd Lucke und 242 weitere Professoren in ihrem “Hamburger Appell” noch weiter die soziale Schere in Deutschland zu spreizen.

Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass
eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schonGeringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. Eine Abfederung dieser Entwicklung ist durch verlängerte Arbeitszeiten, verminderten
Urlaubsanspruch oder höhere Leistungsbereitschaft möglich.

 

 

Diese Episode ist auch auf Youtube verfügbar

12 Kommentare

  1. Hi Leute,

    vielen vielen Dank für diesen Podcast.
    Ich als Ossi der dritten Generation weiß praktisch nichts über das Leben in der DDR. Das wurde mir klar, seit dem ich den Podcast Staatsbürgerkunge höre.

    Ein Punkt hat mich aber sehr verwirrt.
    Warum darf man die PEGIDA-Teilnehmer nicht als Nazis bezeichnen?
    Ihr setzt das gleich mit dem Vorwurf, dass Rechte alle Moslems als Terroristen vorverurteilen würden.

    Das ist aber nicht das gleiche. Ich mach’ es erstmal sehr platt:
    Ein Moslem ist nicht automatisch ein Terrorist.
    Ein Nazi ist aber ein Nazi.

    Warum ist es verkehrt das zu benennen?
    Ist es denn so wichtig zu differenzieren, wie am Anfang der Bewegung gefordert wurde?
    Prinzipiell stimme ich dem zu, aber ich halte es hier für wenig zielführend zwischen den Nazis, Mitläufern der Nazis und den Fürsprechern der Nazis zu unterscheiden. Ändert das auch nur etwas am Sachverhalt?

    Sicher, die meisten Teilnehmer sehen sich selbst nicht als Nazis. Aber was macht denn ein Nazi aus? Das sind doch seine Haltung und Meinung, oder? Auch das Menschenbild, von dem ihr selber gesprochen habt.
    Und wenn ich mit Nazis mitlaufe, ihre Parolen und Sprüche skandiere und wenn ich ihre Argumente übernehme, dann bin ich nun mal ein Nazi.
    https://plus.google.com/u/0/+DuhastdiemachtDeofficial/posts/Y2eD7J5P26q
    Patrick hat es doch in der letzten Soziopod-Folge selber gesagt. Dieses verschämte – wir sind nicht nationalistisch, wir sind patriotische Europäer – wir sind nicht völkisch, wir kämpfen für das Abendland – wir sind nicht gegen Fremde, wir sind gegen Islamisten – ist eine Nebelkerze:
    https://plus.google.com/u/0/111345090313126150259/posts/VuK8bdVF7RJ
    Und wenn sich die meisten selbst gar nicht als Nazis erkennen, so muss man es ihnen doch gerade sagen.
    Es gibt kein “Abstempeln”, wenn sie sich bereits alle selbst den Schuh angezogen haben. Es gibt kein “In die rechte Ecke stellen”, wenn sich alle dort bereits selbst hinbegeben haben.
    Ich verstehe nicht, dass sie sich dagegen so wehren. Entweder ich stehe dazu, was ich skandiere und fordere oder ich lasse meine Forderungen und Skandierungen.
    Die Beschuldigung zwingt die Teilnehmer sich dazu zu bekennen und verhärten die Fronten?
    Ändert das etwas an den Argumenten? Ändert das etwas am Sachverhalt? Nein!
    Und sollte wirklich deren Mangel an Reflexionsvermögen wirklich das Maß für eine Debatte sein? Ich meine, auch hier nein.
    Sicher, man kann ihnen Alternativen aufzeigen. Man kann ihnen Angebote statt Beschuldigungen unterbreiten.
    Aber das passiert doch längst. Der Opa, der nach 40 Jahren Arbeit von seiner Rente nicht leben kann, kann einen leid tun. Ich hätte sogar Verständnis, wenn er Sozialleistungen erschlichen, in der Kaufhalle etwas mitgehen lassen oder sogar ein Auto geknackt hätte. Aber mit den Nazis marschieren? Egal wie schlimm es ist, egal wie schlimm es einen selber geht, man läuft nicht mit den Nazis mit.
    Diejenigen, die sich um diese Menschen kümmern, so gut sie können, die sich für sie einsetzten, genau gegen diese wenden sich die PEGIDianer ja. Sie wenden sich gegen die Linken, die Antifas, gegen jeden, der etwas mehr Soziales in unserer Marktwirtschaft fordert. Die Muslime sind auch eher am Rande unserer Gesellschaft als in der Mitte. Auch wenn sich das immer weiter bessert. Also die, die deren Situation noch am ehesten nachvollziehen können, gegen die wenden sie sich ja auch und vor allem gegen die.
    Sie wenden sich gegen den Staat, gegen ein Großteil der hier lebenden Bevölkerung und gegen die, die sich vor diese Bevölkerung stellt und beschuldigen alle diffus an “diesen Problemen”, wovon keine konkret benannt werden, schuld zu sein.
    Die Politik der Regierung hat versagt? In welchen Punkt denn? Darin überhaupt Asylsuchende aufzunehmen? Darin überhaupt Asyl zu gewähren? Oder ist es doch die Rente, das Gesundheits- und Schulsystem? Wenn letzteres, was können die Ausländer dafür?

    Mal ganz ehrlich. Wenn sich diese Menschen hingestellt hätten und gerufen hätten dass die Juden unsere Brunnen vergiften und unsere Kinder zwecks Ritualmorde entführen. Hättet ihr dann auch solch eine Nachsicht walten lassen?

    Nein! Man muss das rechte Unwesen beim Namen nennen, es darf nicht auch nur eine geringe Chance zugelassen werden, dass diese Haltung (unabhängig konkreter Vorwürfe und Forderungen) salonfähig wird. Und die Bereitschaft zum Diskurs, den haben sie schon selbst eingestellt. Wenn dieser Vorwurf zu pauschal und deshalb unangemessen ist, gibt es genug sachliche Faktensammlungen der Lügenpresse für jeden PEGIDA-Teilnehmer um sich ein Bild zu machen. Des Weiteren haben sie alle eine allgemeinbildende Schule besucht. Sie wissen es also bereits besser.

    P.S. Ich hoffe es ist klar, dass mit Nazis Neonazis gemeint sind und nicht ehemalige Parteimitglieder. 😉

    Gruß
    Fabian

    • Das hatte ich noch vergessen zu verlinken.
      Passt irgendwie ganz gut zum Thema:
      https://www.youtube.com/watch?v=dJpIkEj4N_A

      Gruß
      Fabian

    • @Nazis
      Wir sind der Meinung das man eben nicht zu allen denen Demonstrierenden bei XXXgida Nazis sagen sollte. In den vielen langen Ausführungen habe ich ja versucht die unterschiedlichen Gründe darzulegen, weswegen m.E. die Meisten dort auf die Straße gehen. Es gibt sehr wohl zunehmend soziale Konflikte, die gelöst werden müssen. Hierbei wird die vermeintliche Zunahme eines wie auch immer gearteten Islamismus als Projektionsfläche genommen und ich gehe davon aus, dass sehr wohl die wenigsten wahrnehmen, wie sie davon eingenommen werden. Von daher kann man es ihnen auch kaum zum Vorwurf machen.

      Wie Patrick schon sagte, man drängt sie mit den Begriffen wie Nazis in eine Ecke aus der sie dann möglicherweise nicht mehr herauskommen. Auch wenn die das selbst nicht verstehen, Klemmnazis oder Stubenhitler sind, zumeist ist der Kern eine ganz andere Verbitterung und es ist nicht hilfreich und m.E. sogar Kontraproduktiv diese dann auch noch damit zu stigmatisieren. (auch wenn ich mir das satirisch hier und da mal erlaube kontraststärker zu werden).

      Weil “die” nicht differenzieren können, wäre es doch von Vorteil ihnen mit einem Angebot etwas drittes oder viertes anderes als ein Nazi zu sein, entgegen zukommen. Anderenfalls spült man alles in eine Kiste, die dann von wirklichen Durchgeknallten instrumentalisiert auf einen zurückprallt.

      • Letztlich hast Du die Argumente aus dem Podcast wiederholt und eben denen kann ich nicht ganz folgen.

        Meine, wenn auch sehr bornierte Sicht der Dinge ist ja: Es sind Nazis.
        Wer mit Nazis mit läuft, deren Sprüche skandiert und deren Argumente benutzt ist ein Nazi oder macht sich mit ihnen gemein.
        Es ist also “nicht” falsch sie als Nazsi zu bezeichnen, weil sie nun mal welche sind. (Inklusive der Mitläufer und Fürsprecher.)

        Eurer Argument ist, wenn ich das richtig verstanden habe, auch eher:
        Ja, es sind Nazis, aber es ist kontraproduktiv Nazis als Nazis zu benennen, deshalb sollte man es nicht tun.
        Das kann ich verstehen, ich teile eure Hoffnung aber nicht.
        Eure Hoffnung ist es, dass man das Gesprächsangebot offen halten sollte und ihnen sachlich entgegenkommen sollte und man ihnen Alternativen anbieten sollte. Alternativen mit ihren Problemen umzugehen als mit Nazis mit zulaufen.
        Auch darauf bin ich bereits eingegangen. Auf die Alternativen pfeifen sie und das Gesprächsangebot wird von deren Seite aus ausgeschlagen.
        Des Weiteren kann man auch ein Gespräch führen und dennoch den Leuten sagen, dass sie mit Nazis mitlaufen und sich mit ihnen gemein machen. Darüber sollte man mit ihnen wirklich mal reden.

        Aber vielleicht bin ich auch nur ein Hardliner bei diesem Thema. Wie ich bereits schrieb, egal wie es einen geht, man läuft nicht mit Nazis mit. Punkt!
        Und jede relativierende Haltung diesen Sachverhalts kann ich nur schwer nachvollziehen.

        Gruß
        Fabian

        • @BrEin

          Natürlich darf man die Demonstranten als Nazis bezeichnen, aber deshalb muss ich das ja nicht als zielführend bewerten. Es ist ein ganz normaler Vorgang bei Massenbewegungen. Die jeweilige Masse wird in eine einfache Schublade gesteckt, mit “Nazi” dann die maximal abstoßende, was natürlich dazu führt dass der Dialog erschwert wird. Ich bin prinzipiell skeptisch gegenüber Massenbewegungen und bevorzuge das Gespräch mit einzelnen Menschen. Bei Pegida hatte man das Problem der nicht vorhandenen eindeutigen Zuordnung durch äußere Symbole, wie es bei z.B. Neonaziaufmärschen der Fall ist. Bei Pegida hatte ich persönlich das Gefühl, dass sich diffuse Ängste bündeln, aber nicht eindeutig in Richtung Nationalsozialismus sich entladen. Ja, sicherlich waren einige darunter. Jetzt kann man sich an dem Punkt sowieso trefflich streiten, weil jeder bei dem Begriff etwas anderes im Kopf hat. So kenne ich einige Menschen, die auch die AfD als Nazis bewerten oder Teile der CSU. Eine Pauschalisierung ist immer einfacher, aber vermutlich weniger hilfreich. Ich würde z.B. auch nicht behaupten, dass hinter und unter Pegida KEINE Nazis stecken, das wäre genauso irreführend.

          Fazit: Natürlich darf man in einer freien und offenen Gesellschaft “den Anderen” so benennen wie man es für richtig hält. Natürlich darf man den demonstrierenden Gegner ausgrenzen und beschimpfen und sich eines Dialoges verweigern. Aber das bedeutet nicht, dass alle Menschen das für super optimal bewerten müssen.

          Einverstanden?

  2. @Patrick

    Mich würde mal interessieren, was die Partei Die Linke tun müsste, damit sie für dich eine Wahlalternative wird?

    Gruß
    Fabian

    • @Fabian:

      Was sie tun müsste?
      Mir einen überzeugenden Abgeordneten in meinem Wahlkreis vorstellen.

      Ich halte sehr wenig von Parteipolitik, weil es “die Partei” (außer die Partei) nicht gibt. Ich wähle eher Menschen und weniger Ideologien und Versprechen. Bei Menschen kann ich ihre gemachten Versprechen später besser einfordern.

      Ansonsten sagte ich es bereits im Podcast. Die Partei hat es nicht einfach mit ihrer Historie und wird daher immer angreifbar sein. Das hätte man lösen können, wollte man zum Teil nicht.

      Mir würde im übrigens schon eine SPD im Geiste Willy Brandts vollkommen ausreichen.

  3. Es wäre mal cool, wenn Ihr euch um euren Feed kümmern würdet.

    Ihr seid noch nicht bei der Hörsuppe zu finden und auch nicht wenn ich euch mit Beyondpod suche. Füge ich euren Feed manuel in Beyondpod ein, kann er keine Verbindung herstellen.

    Ich mag euren Podcast echt, aber ich mag nicht Folgen manuell herunterladen zu müssen.

    Ich hoffe, Ihr bekommt das noch hin.

    Gruß
    Fabian

  4. Öl –> Feuer ^^

    http://www.deutschlandradiokultur.de/fluechtlinge-als-feinde-das-erbe-der-pegida-bewegung.1005.de.html?dram:article_id=321061

    “Wen 50 Asylbewerber im Nachbardorf mehr stören als tausende Tote auf dem Mittelmeer, hat kein Verständnis verdient.”
    Mein Reden.

    Und auch:
    “Nein, es gab überhaupt nichts zu differenzieren bei Pegida und es gibt nichts zu differenzieren bei den geistigen Erben dieser Bewegung. Es gibt auch nichts zu reden.”

    Aber wie gesagt, ich bin ein Hardliner.
    Das hier ist ja auch nur fürs Protokoll. 😛

    Gruß
    BrEin

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Episode 1 Teil 2 – Pegida

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